Kauffrau/Kaufmann für Großhandelsmanagement ist ein anerkannter Ausbildungsberuf nach dem Berufsbildungsgesetz (BBiG). Er ist dem Berufsfeld Wirtschaft und Verwaltung, Schwerpunkt Absatzwirtschaft und Kundenberatung, zugeordnet. Kaufleute Großhandelsmanagement der Fachrichtung Großhandel kaufen Waren ein und verkaufen diese an Handels-, Handwerks- und Industrieunternehmen weiter. Sie beraten die Kunden umfassend über die Eigenschaften der Waren und sorgen für eine termingerechte Lieferung an den richtigen Ort. Für den Wareneinkauf ermitteln sie Bezugsquellen und den Bedarf an Waren. Sie holen Angebote ein, vergleichen Konditionen und führen Einkaufsverhandlungen mit Lieferanten.
Im Folgenden möchten wir Ihnen einen Eindruck davon vermitteln, wie der schulische Teil zur Ausbildung der Kaufleute für Großhandelsmanagement an BBS 1 Aurich abläuft.
Großhandelsmanagement an den BBS 1 Aurich
Als eine der ersten Berufsbildenden Schulen haben die BBS 1 Aurich bereits vollumfänglich auf die Neuordnung des Großhandels im Sommer 2020 reagiert. Die Vermittlung medialer Kompetenzen steht bei der Neuordnung im Mittelpunkt. Um Ihnen eine moderne und zukunftsgerechte Ausbildung zu garantieren, haben die BBS 1 Aurich folgende Maßnahmen ergriffen:
Die Großhandelsmanager arbeiten an den BBS 1 Aurich im Unterricht vollumfänglich mit Notebooks/Convertibles/Tablets. Jeder kann das eigene bereits vorhandene Gerät mitbringen ("bring your own device"). Alternativ unterstützt Sie Ihr Ausbildungsunternehmen bei der Beschaffung der notwendigen Hardware oder aber die BBS 1 Aurich ermöglichen die Nutzung eines geeigneten Notebooks/Convertibles.
Nutzung von eingeführten E-Books
Arbeit mit schulweiten Informations- und Kommunikationsplattformen
Arbeit mit Container-Managementsystemen, um Fachinhalte zielgerichtet ablegen zu können
einjähriger Kurs „Informationsverarbeitung“ inkl. Abschluss mit dem anerkannten Abschlusszertifikat „Electronic Business Junior Assistant"(EBJA)
Arbeit mit einer entsprechenden ERP-Software (SAP) - aktuell in Planung
Passend dazu wurde die räumliche und technische Ausstattung des Teams Großhandelsmanagement diesen Anforderungen angepasst. Jede Schülerin/ jeder Schüler besitzt einen individuellen Zugang zum WLAN, der Klassenraum ist mit vier großflächigen Flatscreens zur Teamarbeit ausgestattet, elektronisch beschattet und dadurch immer an äußere Rahmenbedingungen anpassbar. Zentrum des Klassenraums aller Großhandelsklassen ist das riesige 86-Zoll-Touchpanel, an dem bis zu vier Auszubildende gleichzeitig, unabhängig vom Hersteller des Devices, ihre Bildschirminhalte streamen können. Dieses Panel eröffnet auch softwareseitig so viele Möglichkeiten, die für das Großhandelsmanagement und die o. a. Medienkompetenzfokussierung von immenser Bedeutung sein werden.
Die unterrichtenden Lehkräfte haben regelmäßig die Möglichkeit, an der intern angebotenen Fortbildungsreihe "Medienn@chmitt@ag BBS1digital" teilzunehmen, um sich über die Einsatzmöglichkeiten digitaler Formate, verschiedener Apps und den Umgang mit der beschriebenen Hardware auszutauschen. Wir arbeiten an den BBS 1 Aurich kontinuierlich an der Verbesserung und Verzahnung von Fachinhalten, Kompetenzanforderungen und digitalen Lehr-/Lernarragements.
Wenn Sie weitergehendes Interesse zum Thema Großhandelsmanagement in unserem Hause haben, melden Sie sich gerne! Entsprechende Daten finden Sie unter "Kontakt". Wir freuen uns auf Sie!
Die Ausbildungsinhalte
Aufgaben und Tätigkeiten
Nach dem Wareneingang kontrollieren sie Rechnungen und Lieferpapiere, sorgen für die ordnungsgemäße Lagerung und planen die Warenauslieferung. Darüber hinaus führen sie Maßnahmen zur Steuerung des Warenflusses und des Lagerbestandes durch, kommissionieren die Waren und machen sie versandfertig.
Sie kalkulieren Preise, bearbeiten Verkaufsaufträge und stellen Rechnungen für den Wiederverkauf von Waren aus. Zu ihren Aufgaben gehören auch die Abwicklung von Kostenrechnungs- und Zahlungsvorgängen, die Bearbeitung von Reklamationen sowie die Organisation von Marketingmaßnahmen.
Ihren Arbeitsplatz haben Kaufleute im Groß- und Außenhandel der Fachrichtung Großhandel im Bereich der Warenwirtschaft in den Büros von Großhandelsunternehmen, im Außendienst oder auch in Lagern und Verkaufsräumen.
Im Ausbildungsbetrieb lernen die Auszubildenden in den ersten beiden Ausbildungsjahren beispielsweise:
wie man Versandinstruktionen und Abrufe erstellt sowie Versand- und Begleitpapiere ausstellt
wie verschiedene Verkehrsträger nach ökonomischen und ökologischen Gesichtspunkten zu unterscheiden sind
was es über die Waren des betrieblichen Sortiments zu wissen gibt - insbesondere Bezeichnung, Herstellung, Herstellungsmerkmale, Beschaffenheit und Verwendungsmöglichkeiten - und wie sich diese Eigenschaften auf die Arbeit auswirken
wie man Zielgruppen und Absatzgebiete beschreiben kann und wie die Möglichkeiten der Markterkundung und Vertriebswege des Ausbildungsbetriebs beurteilt werden können
wie man Informations- und Kommunikationssysteme sowie Informationsquellen aufgabenbezogen nutzt
wie Beratungs- und Verkaufsgespräche geplant, durchgeführt und nachbereitet werden
wie man Wareneingänge erfasst und Waren einlagert
wie Maßnahmen zur Steuerung von Warenfluss und Lagerbestand durchgeführt und Umschlaghäufigkeit ermittelt werden
wie man Stamm- und Bewegungsdaten erfasst und ändert
wie man eine Tourenplanung erstellt
womit man den Einsatz von Spediteuren und Frachtführern begründet
Der Unterricht in den Großhandelsklassen findet zum einen in den allgemeinbildenden Fächern, zum anderen in den berufsspezifischen Lernfeldern statt. Insgesamt sind 36 Wochenstunden für den Unterricht vorgesehen. Davon werden in der Grundstufe 18 (bzw. 16) Stunden an zwei Berufsschultagen erteilt, in den Fachstufen findet der Berufsschulunterricht an einem Tag in der Woche mit 9 (bzw. 8) Unterrichtsstunden statt.
Den Ausbildungsbetrieb als Groß- und Außenhandelsunternehmen präsentieren
Zeitrichtwert: 80 Stunden
Ziel:
Die Schülerinnen und Schüler präsentieren den Ausbildungsbetrieb. Dabei bearbeiten sie Aufgabenstellungen selbstständig undim Team und wenden problemlösende Methoden an. Sie sammeln Daten über den Groß-und Außenhandelsbetrieb als komplexes System mit seinen vielfältigeninnerbetrieblichen und außerbetrieblichen Beziehungen und Prozessen. Dazuinformieren sie sich im Ausbildungsunternehmen und aktualisieren diese Informationen regelmäßig. Sie nutzen Möglichkeiten, zugängliches Datenmaterialauch über andere Unternehmen zu erhalten. Zur Informationsgewinnung undWeitergabe bedienen sie sich auch informationstechnischer Systeme.
Die Schülerinnen und Schüler beschreiben die Organisation ihres Unternehmens. Im Hinblick auf ihre beruflichen Tätigkeits- und Entwicklungsmöglichkeiten stellen sie die Leistungsschwerpunkte und Arbeitsgebiete ihres Groß- und Außenhandelsunternehmens dar.
Sie erläutern ökonomische und ökologische Zielsetzungen sowie die gesamtgesellschaftliche Verantwortung des Unternehmens. Sie begreifen die Kundenorientierung als Leitbild ihres beruflichen Handeins.
Sie reflektieren das Zusammenwirken des Personals in einem Groß- und Außenhandelsbetrieb und setzen sich mit den Regelungen sowie Aufgaben, Rechten und Pflichten der Beteiligten im dualen System der beruflichen Ausbildung auseinander. In diesem Zusammenhang Überprüfen sie ihre eigene Entgeltabrechnung und beurteilen die Bedeutung von Tarifverträgen und die Rolle der Sozialpartner.
Die Schülerinnen und Schüler präsentieren unddokumentieren ihre Arbeitsergebnisse strukturiert und adressatenorientiertunter Verwendung angemessener Medien.
Inhalte:
Lerntechniken und Arbeitsmethoden
Wirtschaftskreislauf
Rechtsformen (KG, GmbH)
Aufbau- und Ablauforganisation
Kern- und Supportprozesse
Unternehmensziele
Qualitätsmanagement
Rechtliche Regelungen zur Berufsausbildung
Funktionen und Formen des Groß- und Außenhandels
Standortfaktoren
Lernfeld 2
Aufträge kundenorientiert bearbeiten
Zeitrichtwert: 80 Stunden
Ziel:
Die Schülerinnen und Schüler bearbeiten Kundenanfragen und Kundenaufträge bei vorrätiger Ware. Sie prüfen Anfragen von Kunden und erstellen Angebote.
Sie stellen sich in Verkaufsgesprächen auf die Kunden ein, erklären und beraten, verhandeln und lösen Konflikte. Sie nehmen Bestellungen entgegen und schließen Kaufverträge ab.
Die Schülerinnen und Schüler planen die Auftragsbearbeitung, erstellen die zugehörigen Warenbegleitpapiere und Überwachen die termingerechte Lieferung.
Sie kontrollieren den Zahlungseingang und veranlassen Mahnungen. Bei Störungen in der Vertragserfüllung gehen sie kundenorientiert vor.
Die Schülerinnen und Schüler nutzen für ihre Tätigkeit informationstechnische Systeme und wickeln den dazugehörigen Schriftverkehr auch in Fremdsprachen ab.
Inhalte:
Vertragsfreiheit
Rechts- und Geschäftsfähigkeit
Anfechtbarkeit Nichtigkeit
Allgemeine Geschäftsbedingungen
Kaufvertragsarten
Streckengeschäft
Kaufvertragsstörungen
Warenwirtschaftssystem
Geschäftskorrespondenz
Gesetzliche und vertragliche Bestandteile von Kaufverträgen
nationaler Zahlungsverkehr
Lernfeld 3
Beschaffungsprozesse planen, steuern und durchführen
Zeitrichtwert: 80 Stunden
Ziel:
Die Schülerinnen und Schüler planen und steuern den gesamten Beschaffungsprozess sowohl kundenorientiert als auch unter Berücksichtigung ökonomischer, rechtlicher und ökologischer Aspekte.
Sie ermitteln den betrieblichen Beschaffungsbedarf und entsprechende Lieferanten im In- und Ausland, holen Angebote ein, werten sie nach betrieblichen Vorgaben aus und führen eine Bestellplanung durch.
Sie sind in der Lage. Kaufverträge, auch im Außenhandel unter Beachtung der jeweiligen rechtlichen Rahmenbedingungen, abzuschließen.
Die Schülerinnen und Schüler bearbeiten Beschaffungsvorgänge aus EU- und Drittländern. Sie wählen national und international anerkannte Lieferbedingungen fall bezogen und interessengeleitet aus. Sie kalkulieren Bezugspreise in Euro und Fremdwährung. Sie kommunizieren mit Lieferanten auch in einer Fremdsprache.
Die Schülerinnen und Schüler können ihren rechtlichen und wirtschaftlichen Handlungsspielraum sicher einschätzen und Konfliktsituationen mit den Geschäftspartnern situationsgerecht bereinigen.
Dazu wenden sie erworbene rechnerische Fähigkeiten auf kaufmännische Sachverhalte an.
Zur Organisation des Beschaffungsprozesses nutzen die Schülerinnen und Schüler informationstechnische Systeme, mit denen sie den Belegfluss und die Terminüberwachung innerhalb des Wareneinkaufsprozesses gestalten und kontrollieren. Sie werten die gewonnenen Daten aus und präsentieren sie.
Gemeinsame Inhalte:
Bezugsquellenermittlung
Angebotsvergleich
Einfuhrgenehmigung
Innergemeinschaftlicher Erwerb
Prozentrechnen
Währungsrechnen
Lieferungsbedingungen
Zahlungsbedingungen
Einkaufskalkulation
Inhalte Großhandel
Incoterms (EXW, CIF, FOB, DDP, FCA, CPT)
ABC-Analyse
Mengen- und Zeitplanung
Verteilungsrechnen
Inhalte Außenhandel
Incoterms
Dokumentenakkreditiv
Dokumenteninkasso
Einfuhrabgaben (Zölle, Verbrauchsteuern)
Genehmigungsfreie und genehmigungspflichtige Importe (AWG, AWV)
Lernfeld 4
Geschäftsprozesse als Werteströme erfassen, dokumentieren und auswerten
Zeitrichtwert: 80 Stunden
Ziel:
Die Schülerinnen und Schüler wenden Techniken des Rechnungswesens zur Lösung ökonomischer Problemstellungen an. Dazu dokumentieren sie den Wertefluss in einem Unternehmen mit Hilfe der Systematik der Buchführung und führen einen einfachen Jahresabschluss durch.
Sie analysieren den Wertefluss und nutzen betriebliche Daten für die Vorbereitung ökonomischer Entscheidungen und Interpretation betriebswirtschaftlich bedeutsamer Vorgänge innerhalb und außerhalb des Unternehmens. Sie messen die Erreichung von Unternehmenszielen und beurteilen die Bedeutung verschiedener Geschäftsprozesse für den Unternehmenserfolg.
Die Schülerinnen und Schüler erfassen Geschäftsvorgänge auf der Basis von Belegen. Dabei beurteilen sie verschiedene Darstellungsformen der Werteströme. Die Schülerinnen und Schüler analysieren die Ergebnisse der Aufzeichnungen und sind m der Lage auf der Grundlage der Bestands- und Erfolgsrechnung Fehler systematisch einzugrenzen und zu korrigieren.
Sie interpretieren und präsentieren die Ergebnisse ihrer Dokumentation.
Inhalte:
Inventur, Inventar, Bilanz
Bestands- und Erfolgsvorgänge
Rechtliche Grundlagen
Kontenrahmen, Kontenplan
Bücher der Buchführung
Buchungen beim Warenein- und verkauf mit Bestandsveränderungen
Ziel: Die Schülerinnen und Schüler übernehmen personalwirtschaftliche Aufgaben im Unternehmen. Sie planen den Personaleinsatz und ergreifen Maßnahmen zur Personalbeschaffung. Sie beurteilen Arbeitsverträge unter Berücksichtigung von gesetzlichen und tarif1ichen Rahmenbedingungen sowie Betriebsvereinbarungen. Sie erkennen die Notwendigkeit der sozialen Sicherung und der privaten Vorsorge und diskutieren Ursachen und Folgen der Arbeitslosigkeit.
Die Schülerinnen und Schüler nehmen manuell und datenverarbeitungsgestützt Entgeltabrechnungen vor und verschaffen sich einen Überblick über einkommenssteuerrechtliche Regelungen. Sie vergleichen Arbeitszeugnisse und Beurteilungen hinsichtlich ihrer Aussagekraft und informieren sich über gesetzliche Bestimmungen zur Beendigung von Arbeitsverhältnissen. Dabei beachten sie die Vorschriften zum Datenschutz und ergreifen entsprechende Maßnahmen.
Die Schülerinnen und Schüler entwickeln Konzepte für die Mitarbeitermotivation und Personalqualifizierung und bewältigen Konfliktsituationen, die sich aus der Zusammenarbeit ergeben. Sie sind sich der Bedeutung des lebenslangen Lernens für ihre eigene berufliche Entwicklung und Zukunft bewusst.
Gemeinsame Inhalte:
Rechtliche Grundlagen des Arbeitsverhältnisses
Mitbestimmung (Betriebsverfassungsgesetz)
Arbeitsschutzgesetze
Sozialversicherungen
Entgeltabrechnung
Einkommensteuererklärung
Personalplanung
Einstellungsverfahren
Personalentwicklung
Personalbeurteilung
Lernfeld 6
Logistische Prozesse planen, steuern und kontrollieren
Zeitrichtwert: 80 Stunden
Ziel: Die Schülerinnen und Schüler erkunden und analysieren eine Lieferkette und einen Distributionsweg ihres Unternehmens, beschreiben mögliche Schwachstellen und stellen das Ergebnis als logistische Kette dar. Sie verfolgen die Wertschöpfungskette eines Produktes ihres Unternehmens bis zur Urproduktion zurück und wägen die Chancen und Risiken internationaler Wertschöpfungsketten ab. Sie stellen den Warenfluss in ihrem Unternehmen dar und erkennen, welche Bereiche an dessen qualitativer und quantitativer Steuerung beteiligt sind.
In der Fachrichtung Großhandel Überwachen die Schülerinnen und Schüler aufgrund fälliger Lieferungen den Wareneingang. Sie organisieren die warengerechte Lagerung und optimieren die Arbeitsabläufe im Lager und überprüfen die Wirtschaftlichkeit. Dabei beachten sie Vorschriften zum Arbeits- und Umweltschutz. Auf der Basis fälliger Kundenaufträge kommissionieren sie die Waren und stellen sie zum Versand bereit.
Unter Beachtung ökonomischer und ökologischer Zielsetzungen organisieren die Schülerinnen und Schüler den Transport einer Ware.
In der Fachrichtung Außenhandel bearbeiten sie darüber hinaus die Zollabfertigung unter besonderer Berücksichtigung der dokumentenbezogenen Abwicklung von Außenhandelsgeschäften. Dabei kommunizieren die Schülerinnen und Schüler auch in einer Fremdsprache.
Inhalte:
Lieferketten- und Qualitätsmanagement (Supply Chain Management, TQM)
Eigen- und Fremdlagerung
Lagerhalter, Spediteur, Frachtführer
Warenbegleit- und Warenwertpapiere
Auswahl von Transportmitteln
Warenfluss und Warenwirtschaftssystem
Wareneingangskontrolle
Lagerarten
Ordnungssysteme der Lagerhaltung
Sicherheit im Lager
Wirtschaftlichkeit der Lagerhaltung
Kommissionierung
Lernfeld 7
Gesamtwirtschaftliche Einflüsse auf das Groß- und Außenhandelsunternehmen analysieren
Zeitrichtwert: 40 Stunden
Ziel:
Die Schülerinnen und Schüler informieren sich über volkswirtschaftliche Entwicklungen und analysieren diese hinsichtlich ihrer Auswirkung auf den Groß- und Außenhandel und ihre Unternehmen. Sie reflektieren Konsequenzen für ihr eigenes Leben. Die Schülerinnen und Schüler präsentieren und dokumentieren ihre Arbeitsergebnisse unter Verwendung angemessener Medien.
Die Schülerinnen und Schüler beurteilen Marktregulierungsmechanismen sowie Aspekte der europäischen Integration und Globalisierung. Sie erkennen die Bedeutung des internationalen Freihandels. Sie beurteilen protektionistische Maßnahmen und schätzen ihre Auswirkungen für den Binnen- und Welthandel ein. Daraus ziehen sie die nötigen Konsequenzen für die Anbahnung und sichere Abwicklung eines Außenhandelsgeschäfts.
Inhalte:
Soziale Marktwirtschaft
Wirtschaftspolitische Ziele
Unternehmenszusammenschlüsse
Kooperationsformen im Groß- und Außenhandel
BIP
Fiskalpolitik
Geldpolitik
Subventionen
Tarifäre und nichttarifäre Handelsbeschränkungen
WTO, Freihandelszone, EU
Gesamtwirtschaftliche Bedeutung des Außenhandels
Außenwirtschaftsgesetz
Außenwirtschaftsverordnung
Ein- und Ausfuhrgenehmigung
Präferenzräume
Lernfeld 8
Preispolitische Maßnahmen erfolgsorientiert vorbereiten und steuern
Zeitrichtwert: 80 Stunden
Ziel:
Die Schülerinnen und Schüler bereiten preispolitische Maßnahmen des Groß- und Außenhandelsbetriebes vor und führen sie durch. Sie verstehen die Bedeutung einer nachfrage-, konkurrenz- und kostenorientierten Preisgestaltung und beurteilen die Auswirkungen getroffener Entscheidungen auf die Kostensituation des Unternehmens. Dabei entwickeln sie ein differenziertes Kostenbewusstsein und begreifen dieses als Grundlage für das Controlling.
Die Schülerinnen und Schüler bewerten unterschiedliche Preisstrategien, suchen in Vergleichsrechnungen nach Optimierungsmöglichkeiten und präsentieren die von ihnen entwickelten Konzepte.
Die Schülerinnen und Schüler verstehen das Marketing als zentrale Unternehmensaufgabe, die weitgehend die anderen Unternehmensbereiche steuert und dessen betriebliche Umsetzung entscheidend den Erfolg des Unternehmens auf den nationalen und internationalen Märkten begründet.
Die Schülerinnen und Schüler werten Informationen über Märkte im In- und Ausland aus und entwickeln marktpolitische Zielsetzungen. Bei der Entwicklung eines Marketingkonzeptes planen sie optimale Kombinationsmöglichkeiten des absatzpolitischen Instrumentariums unter Berücksichtigung soziokultureller Rahmenbedingungen bei Außenhandelsgeschäften, entwickeln Alternativen, treffen Umsetzungsentscheidungen und beurteilen die durchgeführten Maßnahmen.
Für die Entwicklung des Marketingkonzeptes legen sie Verantwortlichkeiten fest, entwickeln Zeit- und Arbeitspläne, dokumentieren den Projektverlauf und untersuchen die Gründe für Abweichungen zwischen Projektplanung und Projektrealisierung. Sie präsentieren ihre Arbeitsergebnisse mit geeigneten Mitteln und Methoden.
Inhalte:
Strategisches Marketing
Marktformen
Marktforschung
Absatzplanung
Kombination des absatzpolitischen Instrumentariums
Produkt- und Sortimentspolitik
Kommunikationspolitik
Distributionspolitik
Absatzcontrolling
Projektplanung, -organisation, -dokumentation
Lernfeld 10
Finanzierungsentscheidungen treffen
Zeitrichtwert: 80 Stunden
Ziel:
Die Schülerinnen und Schüler analysieren Ziele und Aufgaben der Finanzierung und setzen dazu informationstechnische Systeme ein. Sie ermitteln den Finanzierungsbedarf für verschiedene Anlässe und beurteilen Finanzierungsmöglichkeiten für Unternehmen in Abhängigkeit von der Rechtsform. Dabei berücksichtigen sie die betriebliche Finanzsituation und Rahmendaten der Kapitalmärkte. Sie schätzen Folgen von finanziellen Fehlentscheidungen für Unternehmung und Arbeitnehmer ein.
Die Schülerinnen und Schüler entwickeln Finanzierungsmöglichkeiten, treffen Entscheidungen unter Abwägung von Kosten, Nutzen und Risiken und prüfen Alternativen der Kreditsicherung bei Bank- und Lieferantenkrediten. Sie beurteilen typische Risiken im Außenhandelsgeschäft aus der Sicht des Exporteurs und des Importeurs, schlagen geeignete Zahlungsbedingungen und Absicherungen vor und bewerten diese im Hinblick auf eigene Risiken und Kosten. Sie präsentieren ihre Finanzierungskonzepte und begründen ihre Wahl der Absicherung.
Inhalte:
Finanzierungsarten
Kreditarten
Zinsrechnung
Kreditsicherungen
Insolvenz
Kreditrisiko und Wechselkursrisiko
Factoring, Leasing
Inhalte Großhandel
Dokumenteninkasso, Dokumentenakkreditiv
Inhalte Außenhandel
Dokumentenvorschuss, Dokumentenbeleihung,
Akkreditivkredit und Negoziierungskredit
Bankgarantien
Kurssicherungsgeschäfte
Politische Risiken
Staatliche Ausfuhrbürgschaften und Ausfuhrgarantien
Lernfeld 11
Unternehmensergebnisse aufbereiten, bewerten und nutzen
Zeitrichtwert: 80 Stunden
Ziel:
Die Schülerinnen und Schüler wirken bei der Erstellung eines Jahresabschlusses mit, analysieren diese Daten und erkennen die Bedeutung von Bewertungsentscheidungen. Sie überprüfen Bewertungshandlungen im Hinblick auf die verfolgten Unternehmensziele und die rechtliche Zulässigkeit und erkennen den Zweck einer gesetzlichen Regulierung.
Sie führen eine Erfolgsermittlung durch und berechnen und analysieren das Betriebsergebnis. Die Schülerinnen und Schüler wenden Controllingtechniken an, in dem sie die wirtschaftliche Lage des Unternehmens an Hand geeigneter Kennzahlen beurteilen, einen Soll-Ist-Vergleich durchführen und mögliche Ursachen für Planabweichungen darstellen. Sie erläutern die Bedeutung der Budgetierung für eine Wirtschaftlichkeitskontrolle und eine zukunftsorientierte Unternehmensausrichtung.
Die Schülerinnen und Schüler erkennen die Notwendigkeit, über die mengen- und wertmäßige Erfassung von Geschäftsvorfällen hinaus, Geschäftsprozesse zu vernetzen, um eine möglichst genaue und zeitnahe Steuerung des Gesamtunternehmens zu ermöglichen.
Die Schülerinnen und Schüler beurteilen die Rechnungslegung auch im Hinblick auf die Berücksichtigung ökologischer und sozialer Folgewirkungen unternehmerischen Handelns.
Die Schülerinnen und Schüler präsentieren statistische Auswertungen und grafische Darstellungen von Unternehmensergebnissen.
Kennziffern zur Vermögens-, Kapital- und Erfolgsstruktur
Budgetierung
Datensicherung
Lernfeld 12
Berufsorientierte Projekte für den Groß- und Außenhandel durchführen
Zeitrichtwert: 40 Stunden
Ziel:
Die Schülerinnen und Schüler entwickeln oder übernehmen eine Projektidee aus dem Bereich des Groß- und Außenhandels. Sie planen, steuern und kontrollieren die Projektdurchführung unter Berücksichtigung regionaler Gegebenheiten und gesamtwirtschaftlicher Rahmenbedingungen.
Im Rahmen des Projektmanagements definieren sie Ziele, treffen begründete Entscheidungen bezüglich der Zielerreichung und planen und organisieren den Ablauf. Sie dokumentieren und präsentieren die Projektergebnisse, reflektieren den Verlauf und den Erfolg ihrer Arbeit.
Inhalte:
Projektziel und -beschreibung
Projektrisiken und -bewertung
Projektausstattung und -ablauforganisation
Konflikt- und Problemlösungstechniken
Projektauswertung
Bücherliste
Herr Maris Dirks Teamleiter Großhandelsmanagement / Internationalisierung Tel.: 0 49 41 / 925 - 101 Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Herr Michael Rust Abteilungsleiter kfm. Berufsschule / Fachschule Betriebswirtschaft Tel.: 0 49 41 / 925 - 127 Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Anmeldung
Die Anmeldung zur Berufsschule ist grundsätzlich an keine Frist gebunden. Voraussetzung ist ein abgeschlossener Ausbildungsvertrag mit einem Ausbildungsbetrieb.
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